Der Roman „Blaue Augen“ erzählt die authentische Lebensgeschichte von Rita Prigmore-Winterstein, einer Angehörigen der Sinti aus Würzburg.
Ihre Familie wurde unter dem Nazi-Regime stark verfolgt. Ab dem Jahr 1933 wurden alle in Deutschland lebenden Sinti untersucht und gemessen. Fünf Prozent erhielten die Bezeichnung „Vollzigeuner“ und blieben verschont. Aber die anderen fünfundneunzig Prozent, die „Zigeunermischlinge“, wurden ab 1942 zwangsweise sterilisiert und schließlich nach Auschwitz deportiert.
Eine von diesen Zigeunermischlingen war Theresia Winterstein. Als ihre Sterilisation durchgeführt werden sollte, stellte sich jedoch heraus, dass sie Zwillinge erwartete. Es wurde ihr erlaubt, ihre Kinder zu gebären, aber die Bedingung war, dass diese der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden mussten. Professor Dr. med. Werner Heyde von der Universitätsklinik in Würzburg übernahm die ärztliche Betreuung der Schwangerschaft. Er war ein Schüler und ein Freund von Dr. Joseph Mengele. Beide hatten eine besondere Faszination für Zwillinge. Später sollte Mengele im Konzentrationslager Auschwitz medizinische Experimente an Hunderten von Zwillingen durchführen.
Rita und Rolanda Winterstein wurden am 3. März 1943 geboren. Aber bei medizinischen Versuchen von Werner Heyde – vermutlich, um blaue Augen zu färben – starb Rolanda Winterstein am 11. April 1943. Rita überlebte die Experimente und kehrte zu ihrer Mutter zurück. Damit entging Theresia Winterstein, die in dieser Zeit mit „Vollzigeuner“ Gabriel Reinhardt verheiratet war, ihrer Deportation in das KZ Auschwitz.
Seit 1943 war mehr als die Hälfte der Familie Winterstein aus Würzburg in das Familienlager für Zigeuner im KZ Auschwitz deportiert worden. Elf Familienmitglieder kamen dort ums Leben, nur drei kehrten lebend zurück.
Rita Winterstein war aufgrund der Folgeschäden nach den Experimenten ständig krank. Sie konnte in der Schule das fünfte Unterrichtsjahr nicht beenden. Und sie war ihr gesamtes Leben lang mehr krank als gesund. Allerdings: Den Grund dafür kannte sie selbst nicht – und ihre Mutter schwieg.
Im Jahr 1953 reichte Theresia Winterstein in München für ihre Tochter Rita einen Antrag auf Schaden an Körper und Gesundheit ein. Sechs Jahre später wurde der Antrag abgelehnt.
Rita heiratete 1964 den amerikanischen Soldaten George II Prigmore und ein Jahr später wurde ihr Sohn George III geboren. Die Familie wurde mit dem Militär in die Vereinigten Staaten versetzt: nach Fort-Lee Virginia, wo ihre Tochter Sherry (1966) geboren wurde. Als Rita 1973 zum wiederholten Mal das Bewusstsein verlor, während sie mit dem Auto fuhr, fragte man sie im Krankenhaus nach ihren Kopfverletzungen aus der Kindheit.
Erst dann erzählte ihre Mutter wahrheitsgemäß, was mit ihr während des Krieges geschehen war. Theresia Winterstein war in der Zwischenzeit Präsidentin einer internationalen Vereinigung zur Verteidigung der Frauenrechte der Sinti geworden und hatte gegen ein Treffen der ehemaligen Nationalsozialisten in Würzburg demonstriert.
Im Jahr 1982 kehrte Rita wegen ihre Krankheit zurück nach Deutschland, weil die deutschen Gerichte die Atteste der amerikanischen Ärzte nicht anerkannten. Rita musste sich scheiden lassen und ihre beiden Kinder in den USA zurücklassen. Sie selbst lebte nun bei ihrer Mutter in Deutschland und führte den Kampf um eine „Wiedergutmachung“ fort – diesmal nun mit Attesten deutscher Ärzte. Ihre Mutter unterstützte sie dabei. Nach einer zweiten Abweisung wurde der Antrag schließlich angenommen. Und im Jahr 1988, 43 Jahre nach dem Ende des Naziregimes, erhielt Rita Prigmore eine Entschädigung.
Die Art und Weise, wie die Opfer der Nazis nach dem Krieg behandelt wurden, steht in krassem Gegensatz zu dem, was mit den Tätern der Verfolgung geschah. Nur eine kleine Anzahl von Rädelsführern wurde bei den Nürnberger Prozessen verurteilt. Von einer geschätzten Million von Mitarbeitern der Nazis verblieben nach dem Krieg 990.000 im Dienst und machten Karriere. Das traf z. B. auf fast alle Richter zu. Auch arbeitete die überwiegende Mehrheit von den mindestens 350 Ärzten, die medizinische Experimente an Menschen durchgeführt hatten, weiter in ihrem Beruf.
Gleichzeitig ging auch nach dem Krieg die Verfolgung der Sinti unvermindert weiter: nicht mehr öffentlich, sondern auf eine subtilere Weise. Wegen des Verbots, in Wohnwagen zu leben, zog Familie Winterstein zunächst in Baracken und später in eine Wohnung. Durch diese Maßnahme wurde ihnen die Grundlage der Sinti-Identität genommen: ihre Mobilität. Mit großer Mühe versuchen sie bis heute, ihre eigene Identität zu bewahren. Aber das ist nicht leicht in einer Gesellschaft, in der kaum unterschiedliche Lebensweisen vorgesehen sind. Die multikulturelle Gesellschaft bleibt eine Fiktion, solange Menschen und Behörden in Deutschland im Wesentlichen nicht akzeptieren, dass Menschen eine andere Identität und Kultur haben können.
Im Jahr 2012 kam Rita Winterstein in Kontakt mit Menschen aus der christlichen Bewegung Sant' Egidio und besuchte gemeinsam mit ihnen zum ersten Mal das ehemalige Konzentrationslager in Auschwitz.
Dieser Besuch veränderte Ritas Leben. Daraus folgte ihre Tätigkeit, in ganz Europa mit Vorträgen und Diskussionen, in Schulen und an anderen Orten, für Versöhnung und gegen Fremdenfeindlichkeit einzutreten, besonders bei Jugendlichen: „Ihr seid nicht verantwortlich dafür, was damals geschah, aber ihr seid verantwortlich dafür, dass so etwas nicht wieder passiert!“ Dafür erhielt sie den Würzburger Friedenspreis 2013.
Seitdem schaut sie mit anderen Augen auf die Gesellschaft. Dennoch reifte in ihr der Entschluss, Deutschland zu verlassen.
„Ich habe aus den Tiefen meines Herzens jedem vergeben, was in der Vergangenheit mit mir und mit meine Familie passiert ist“, schreibt sie. „Ich habe vergeben, aber kann niemals vergessen, was passiert ist. Wenn ich in die Augen der Menschen auf der Straße blicke, dann fühle ich in diesen Augen einen tief verwurzelten Hass. In den Jahren 1930 und 1940 waren die Juden und die Sinti die Opfer. Heute sind es die Roma, die Türken und so weiter. Warum wird die Neonazi-Partei NPD, die offen den Hass schürt, nicht verboten? Die Antwort ist mir klar. Die westliche Zivilisation ist nur eine sehr dünne obere Lackschicht, denn die deutsche Gesellschaft ist immer noch vom Geist des Nationalsozialismus geprägt. Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kennt Bayern ein rassistisches Klima. Zwölf Jahre lang haben die Nazis den Rassismus in die Köpfe aller Deutschen getrieben. Diese Mentalität lebt noch heute.
Ich bin zutiefst gläubig, aber ich kann nicht mehr in der Kirche beim Friedensgruß jenen Leuten die Hände schütteln, die draußen die Xenophobie verbreiten. In einem Land, wo die Fremdenfeindlichkeit nur zunimmt, kann ich nicht mehr leben. Deshalb entschied ich mich schließlich für die Rückkehr in die Vereinigten Staaten zu meinen Kindern und Enkeln.
Das einzige, was mich hier so viele Jahre gehalten hat, ist die Pflege der Gräber meiner verstorbenen Familienmitglieder. Aber dafür habe ich nun eine Lösung gefunden.
Ich habe in meinem Leben noch zwei Ziele: Als erstes hoffe ich, einige glückliche Jahre zu verbringen inmitten meiner Kinder und Enkel, die das Wertvollste für mich sind. Ich vermisse sie schon so lange. Zweitens möchte ich, wenn es meine Gesundheit erlaubt, weiterhin jungen Menschen bezeugen, zu vergeben, aber niemals zu vergessen, was in der Vergangenheit geschehen ist.”
Der belgische Schriftsteller und Journalist Koenraad J. S. De Wolf (geb. 03.10.1956 in Zottegem) studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der KU Leuven. Seit 1982 veröffentlichte er 35 Bücher, zusammen etwa sechstausend Seiten, zu unterschiedlichen Themen. Blaue Augen ist sein erster historischer Roman.
Weitere Informationen: Website www.koenraaddewolf.be.
Der historischen Roman „Blaue Augen“ besteht aus fünf Schichten:
Schicht 1: Historische Fakten
Der Inhalt dieses Buches basiert auf Archivforschung und Interviews mit Rita Prigmore. Das Familienalbum enthält Tausende von Originaldokumenten und -fotos.
Schicht 2: Persönliche Quellen
Alle in Schicht 1 enthaltenen Fakten werden ergänzt durch persönliche Quellen. Es gab drei Arbeitstreffen voller intensiver Gespräche mit Rita Prigmore-Winterstein. Jede Begegnung dauerte eine Woche.
Schicht 3: Psychologische Rekonstruktionen
In diesem Buch geht es in erster Linie nicht um Geschichte, sondern es wird erzählt, was die Sinti-Familie Winterstein, gewöhnliche Menschen aus Fleisch und Blut, in der Geschichte des letzten Jahrhunderts gelebt haben.
Mit einem tiefen Gefühl der Empathie habe ich versucht, mich so tief wie möglich in die Lage der Menschen einzufühlen. Aber gleichzeitig wird auch großer Nachdruck auf die psychische Verfassung der beiden Hauptpersonen, Theresia und Rita Winterstein, gelegt. Ähnliche Aufmerksamkeit wird auch den anderen Familienmitgliedern und den Tätern Werner Heyde und Christian Blüm zuteil.
Die Dialoge sind ein hervorragendes Mittel, um den seelischen Zustand dieser Menschen zu analysieren.
Schicht 4: Psychohistorie
Dieses Buch beschreibt zunächst die Individualität, die Werte, die Normen, die Lebensgewohnheiten und die Tabus dieser traditionell nomadischen Bevölkerungsgruppe. Es ist für einen „Nicht-Zigeuner“ sehr schwierig, zum Kern ihrer Lebenswelt durchzudringen. Jedoch ist ein tieferes Wissen entscheidend für das Begreifen dieser Geschichte.
Darüber hinaus beschreibt der Roman die Psychohistorie Deutschlands vor, während und nach dem Krieg, aus der Perspektive der Täter wie der Opfer.
Schicht 5: Primat der Erzählung
Dieses Buch führt alle vorgenannten Elemente harmonisch in ein zusammenhängendes Ganzes unter dem Primat der Erzählung. Und diese folgt der Chronologie.
Das erzählerische Ausfüllen der Lücken der Dokumente geschieht durch hypothetische Rekonstruktionen: Wie könnte sich das Geschehen, so nah wie möglich an der Realität angelehnt, aus Sicht der verschiedenen Personen zugetragen haben?
Dieser Roman ist eine subjektiv eingefärbte Interpretation.
Diese wahre Geschichte zeugt von einer Grausamkeit, die in der Geschichte kaum ihresgleichen kennt, und enthält auf der anderen Seite eine selten gesehene, zutiefst menschliche Schönheit.
Das Buch füllt zudem eine Lücke: Sinti und Roma wurden in der Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust stiefmütterlich behandelt. Über die 500.000 Opfer ist nur wenig bekannt. Diese Familienchronik auf Mikroebene ist kennzeichnend und beispielhaft für das Schicksal der „Zigeuner“ in jener Zeit auf der Makroebene.
Es gibt in wesentlichen Punkten deutliche Unterschiede zwischen dem (sehr gründlich recherchierten) Buch Dieselben Augen, dieselbe Seele. Theresia Winterstein und die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im Dritten Reich des deutschen Historikers und Journalisten Roland Flade (2007) und dem Buch Blaue Augen (2014).
1. Die Hauptfigur ist eine andere.
Roland Flades Buch ist um die Person von Theresia Winterstein konzipiert.
In Blaue Augen ist ihre Tochter Rita Prigmore-Winterstein die Hauptfigur. Sämtliche Informationen über ihr persönliches Leben sind neu und kamen im Buch über ihre Mutter nicht vor.
2. Das Buch von Flade ist jetzt sieben Jahre alt.
Das Buch von Flade erschien 2007. Seitdem ist auch im Leben von Rita Winterstein sehr viel geschehen.
3. Der größte Unterschied: eine historische Dokumentation (Flade) gegenüber einem historischen Roman (Blaue Augen)
Flades Werk ist ein rein geschichtliches Sachbuch, das nur auf Archivrecherche basiert (Schicht 1, siehe unten).
Dem gegenüber ist Blaue Augen ein historischer Roman. Hier sind vier weitere Dimensionen (Schichten 2-5, siehe unten) als Grundlage einbezogen worden, die in Flades Buch nicht berücksichtigt wurden.
Die fünf Schichten des Aufbaus von Blaue Augen:
Schicht 1: Archivstudium
Neben dem Studium der Literatur zu diesem Thema wurde das große Archiv der Familie Winterstein bearbeitet. Zahlreiche Dokumente daraus, aber auch aus Archiven der Gestapo und Kripo sowie Tausende von Fotos, werden im Buch verwendet.
Wir haben selbstverständlich auf die gründliche historische Arbeit von Roland Flade zurückgegriffen. Das Interessante ist, dass er ergänzend auch andere Archive konsultiert hat. Mit Flades Zustimmung wurden Daten aus seinem Buch übernommen, was vor allem bei der Rekonstruktion des Stammbaums der Familie Winterstein von großer Bedeutung war.
Jedoch haben wir im Archiv der Familie Winterstein auch einige neue Fakten entdeckt, die nicht in dem Buch von Flade veröffentlicht sind.
Gleichwohl weist das Archiv große Lücken auf, denn am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sowohl durch Bombenangriffe als auch mutwillig große Teile des Archivs zerstört.
Schicht 2: Autobiographisches Zeugnis
Über mündliche Gespräche wurde versucht, die Lücken zu füllen, die das Archiv hinterlässt. In drei Arbeitstreffen von je einer Woche fanden intensive Interviews mit Rita Prigmore-Winterstein über ihr Leben statt, die eine wesentliche Grundlage des Buches bilden. Der Roman ist ihre Lebensgeschichte und von ihr autorisiert.
Schicht 3: Psychologische Rekonstruktionen
Blaue Augen handelt nicht so sehr von der allgemeinen Geschichte (Historie) jener Zeit, sondern erzählt, was die Sinti-Familie Winterstein, gewöhnliche Menschen aus Fleisch und Blut, in der Geschichte des letzten Jahrhunderts erlebt haben.
In der Biographie wird versucht, sich mit einem großen Sinn für Empathie so tief wie möglich in die Lage der Menschen, von Opfern wie von Tätern, einzufühlen. Die wichtigsten Personen, Rita und ihre Mutter Theresia Winterstein, sind am stärksten profiliert. Daneben wird auch anderen Mitgliedern der Familie Winterstein große Aufmerksamkeit zuteil. Auf der Seite der Täter gilt eine psychologische Vertiefung besonders Werner Heyde und Christian Blüm. Mündliche Dialoge sind hier ein geeignetes schriftstellerisches Mittel, um den seelischen Zustand dieser Menschen darzulegen.
Schicht 4: Psychohistorie
Blaue Augen umreißt zunächst die Eigenheit der Sinti, ihre Werte, Normen, Lebensgewohnheiten und ihre Tabus, obwohl ihre Seele nicht so offensichtlich nachzuempfinden ist. Es bleibt für einen „Nicht-Zigeuner“ sehr schwierig, zum Kern ihrer Lebenswelt durchzudringen. Aber eine tiefere Einsicht hierin ist entscheidend für das Begreifen dieser Geschichte.
Ferner ist die Chronik der Zigeunerfamilie Winterstein auf der Mikroebene ein Sinnbild für das Schicksal der Zigeuner auf der Makroebene. Dieser Aspekt ist wichtig, weil die Zigeuner in der offiziellen historischen Aufarbeitung des Holocaust kaum berücksichtigt werden. Mehr als 95 Prozent aller Veröffentlichungen beziehen sich auf das Schicksal der Juden. Über die Vernichtung der 500.000 Zigeuner ist dagegen nur wenig bekannt.
Darüber hinaus enthält der Roman auch eine Annäherung an die Psychohistorie Deutschlands (vor, während und nach dem Krieg), aus der Perspektive der Täter wie der Opfer.
Schicht 5: Primat der Erzählung
Das Buch Blaue Augen führt alle vorgenannten Elemente harmonisch in ein zusammenhängendes Ganzes unter dem Primat der Erzählung. Und diese folgt der Chronologie.
Das erzählerische Ausfüllen der Lücken der Dokumente geschieht durch hypothetische Rekonstruktionen: Wie könnte sich das Geschehen, so nah wie möglich an der Realität angelehnt, aus Sicht der verschiedenen Personen zugetragen haben?
In der „Verantwortung“/Rechenschaft (siehe Website www.koenraaddewolf.be/BlauweOgen) werden für jedes Kapitel diese hypothetischen Rekonstruktionen dargelegt.
Der Roman ist kein objektiver Bericht, sondern eine subjektiv eingefärbte Interpretation.
Abschließend
Das Buch von Roland Flade ist eine rein historische Arbeit. Die Zielgruppe ist begrenzt auf Menschen mit einem großen Interesse an der Historie jener Zeit.
Der Roman Blaue Augen erzählt dagegen eine tief menschliche Geschichte, die ein großes Publikum erreichen kann. Das Buch ist aus der Sicht des „allwissenden Erzählers“ geschrieben. Dadurch können die Geschichten der verschiedenen Seelen auf beste Weise zum Ausdruck kommen. Dass dieser Ansatz erfolgreich ist, demonstriert die bereits vierte Auflage des Buches in niederländischer Sprache.
Diese ehrliche Lebensgeschichte bezeugt eine Grausamkeit, ja manchmal Horror, der in der Geschichte kaum seinesgleichen gekannt hat. Rita Prigmore-Winterstein erträgt schon siebzig Jahre jeden Tag die Folgen der medizinischen Experimente an ihr sowie der grausamen Ermordung ihrer halben Verwandtschaft, einschließlich ihrer Zwillingsschwester. Dass sie heute über Vergebung spricht, wird keinen gleichgültig lassen. Aber die wichtigste Lehre ist, dass uns bewusst wird, dass vieles von dem, was in der Vergangenheit geschehen ist, sich auch heute wiederholen könnte.
Last but not least ist das Buch in unseren Tagen sehr aktuell, weil wir im Mai 2015 des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der Konzentrationslager gedenken werden.
Koenraad De Wolf
7. Januar 2015
+- 1900 Die Familie Winterstein im frühen 20. Jahrhundert in eine Burgruine in das Lehrer Tal, mit ganz links Papo Johann. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore) |
1938 Detail von die messung von den Stirn von Gabriel Reinhardt durch Robert Ritter in 1938. 1938. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1943 Die in fier Stücken gesneiden Geburtsurkunde von Rita Winterstein aus 1943. Diese wirden versteckt in das Kleid von Josephine. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1943 Am ende Marz 1943 machen die Nazi’s ein Propagandafoto von Theresia Winterstein und Gabriel Reinhardt met ihre Zwillinge Rita en Rolanda. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1944 Archivfoto von das Zigeunerlager in Auschwitz. (Museum Yad Vashem, Jeruzalem)
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1945 Die Familie Winterstein an den ehemaligen Salon-Wagen von Adolf Hitler in Heidingsfeld. Von links naar rechts: Otto, Peter, Rita en Johann Winterstein, die Deutsche Haushälterin Lizzy und Robert Winterstein, een Cousin die auch die KZ hat überlebt. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1945 Otto Winterstein posiert kurtz nach seinen Rückkehr aus dem KZ in 1945 mit Rita. Sie ist zwei Jahren alt. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1946 In 1946 verschiebt die Familie Winterstein nach eine Hof-Barak von der Stadt Würzburg an der Main in die Nehe von Stadtmitte. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1948 Rita Winterstein ist fumf Jahren alt in 1948. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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‘50 In der Jahren 1950 wohnt die Familie Winterstein in Barakken an die Frankfuterstrasse in Würzburg. Von links nach rechts stehen: Otto, Lucki die hielf in das Haushalt, Theresia, die entfernte Verwandte Sonja en Rita. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1959 Werner Heyde nach Seine Verhaftung in 1958. (Keystone Pressedienst Hamburg)
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1961 Wallfahrt nach Illingen in 1961. Rita erhalt zwischen ihre beiden Nichten aus Heilderberg. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1973 °Röntgenfoto von den Kopf von Rita Winterstein auf die Seite mit einde Kerbe über den linke Auge von 1,4 cm. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1981 In 1981 zogt Rita Winterstein mit ihre Kinder nach Duitschland. Von links nach rechts: Rita Winterstein, ihren Sohn George III, Theresia Winterstein und die Rechtsanwalt Georgia Rackelmann von Amnesty International. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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1985 Rita Winterstein in 2005 in das Holocaust Museum in Washington DC nach die Spende von ein Teil von das Familiearchiv. (Archiv Rita Winterstein-Prigmore)
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2013 Rita Winterstein besucht in Mai 2013 das KZ in Auschwitz. (Foto Luc De Bolle)
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